Hilderser Brunnenfrauen

v.l.n.re YVONNE GEIER, NINA HERGET, Natascha Weber, DORIS FRANK, ANDREA HOHMANN, KIRSTEN DITTRICH, Sybille Kreis, Sabine Frank, TobiAs Schlegel (Vorstand wir für hilders)

Seit vielen Jahren werden die Brunnen in der Kerngemeinde Hilders zur österlichen Zeit herausgeputzt. Jedes Jahr aufs Neue tragen die Brunnen-frauen ihren österlichen Schmuck an den „Zentbrunnen" neben der Kirchentreppe und an den Brunnen am Pavillon an der Ecke Battentor/ Schuhmarkt.

Der Brauch des  Osterbrunnenschmückens hat seine Wurzeln im frühen Mittelalter, als abergläubische Völker eine Quellgottheit zur Zeit des Erwachens der Natur um sauberes Wasser baten. Die Wasserstellen wurden zum Dank mit frischem Grün geschmückt.Wenngleich die heutigen Osterbrunnen längst keine Quellgötter mehr milde stimmen und um reines Wasser bitten sollen, so hat die Bedeutung dennoch nicht an Aktualität verloren. Trotz moderner Wassergewinnungsanlagen ist reines Trinkwasser ein kostbares Gut geblieben. Dann im Jahre 1998 hatten auch elf befreundete Hilderser Frauen die Idee, die im Fränkischen beheimatete Tradition der Osterbrunnen auch in der Marktgemeinde Hilders einzuführen. 1999 wurde dieser Vorschlag in die Tat umgesetzt. Nach mehreren Vorschlägen und Entwürfen der Brunnenfrauen wurden die entsprechenden Gestelle, die noch heute Verwendung finden, von einem Mitarbeiter des Bauhofs hergestellt. Nach dem Herbeischaffen einer großen Menge „Grünzeug“ – Koniferen aller Art – werden in der Scheune von Klennesemmese (Familie Hohmann, Marktstraße) die Girlanden für die beiden Brunnen gewickelt. Hier bewahrheitet sich auch der Spruch: „Viele Hände, schnelles Ende!“

Die Brunnenfrauen vor dem Brunnen auf dem Marktplatz, 1999.

Die ersten Brunnenfrauen im Jahre 1999.

Beim Schmücken der Brunnen – bis 2004 wurde auch noch der damalige große Brunnen vor dem Gemeindezentrum mit Osterschmuck verschönert – werden die Frauen von ihren Ehemännern tatkräftig unterstützt. Trotz der aufwändigen Arbeit kommt auch der gesellige Teil nicht zu kurz. Für Kaffee und Kuchen oder einen deftigen Imbiss nehmen sich die Frauen immer die nötige Zeit.

Als Dankeschön werden sie meistens beim Schmücken der Brunnen von Anwohnerinnen mit Häppchen und Sekt versorgt. Auch der Inhaber des Gasthofs Hohmann lädt die Hilderser Brunnenfrauen öfters zum Dank für ihre Arbeit zu einem Abendessen ein und als kleine Entschädigung für ihre akribische Arbeit gönnen sich die Brunnenfrauen jedes Jahr einen Ausflug. 

Finanziert wird der Osterschmuck für die Hilderser Brunnen – von kleinen Spenden abgesehen – aus der eigenen Tasche. Um die Frauen zu unterstützen, hat sich der Verein Wir für Hilders e.V. in diesem Jahr ebenfalls mit einer Spende von 100€ beteiligt. 💪🏼